Dienstag, 1. April 2014

D.I.Y. sommerliches Blümchenkleid, mein neues Lieblingskleid

Also es halt mich wirklich einige Arbeit gekostet, aber da ich keinen Schnitt im Internet gefunden habe der so war wie ich mir das ausgedacht habe, musste ich wohl oder übel selbst einen machen.

Hier erst einmal eine Skizze von meinem ersten Entwurf (später habe ich mich noch etwas umentschieden):


Verwendet hab ich einen festen Gardienenstoff, der absolut unelastisch ist.
In diesen Stoff hab ich mich auf meiner Suche nach dem perfekten Blümchenkleidstoff sofort verliebt =D Ich glaube man braucht etwa so 2m x 1.40m, das sollte reichen, je nach Länge des Rocks, aber holt ruhig noch etwas Verschnitt, hübschen Stoff kann man ja immer gebrauchen ;D

Wichtig war mir vor allem das das Kleid am Rücken eng ansitzt, bzw. am gesammten Oberkörper, damit es nicht aufträgt, sondern ein bisschen figurschmeichelnd ist ;) und der Rock sollte relativ weit und leicht faltig aus eben dem selben Grund fallen.
Orientiert ist es ein bisschen an dem Grungestil, der Rock sollte süss kurz sein :).

Angefangen hab ich mit einem Probestück um alles anzupassen und den Schnitt überhaupt ersteinmal zu entwerfen. Ich hatte ja noch nie mit Abnähern gearbeitet und auch die Ärmel waren mehr auf gut Glück.


Das Probestück/ Der Schnitt
Für das Probestück braucht man selbstverständlich einen Stoff der ähnlich in seiner Beschaffenheit ist, sonst macht das ja alles keinen Sinn ;)
Da hab ich in meinem Fundus glücklicherweise noch 2 fürchterlich hässliche 80er Jahre Stoffe gefunden, der vermutlich einen ähnlichen g/m² Wert, Dicke etc. hatte.

Erst einmal um einen Anfang zu finden, hab ich in meinen Kleiderschrank geguckt und ein olles Jeansoberteil gefunden, das vom Schnitt her am Rücken aber genauso saß, wie ich es für mein Kleid wollte!
 Weil man das Oberteil, dachte ich mir, für die nächste 90ties Party noch gut gebrauchen kann, hab ichs nicht auseinander genommen, sondern die Ränder einfach in etwa abgezeichnet und die Nahtzugabe drumherum gemalt.
Dabei sind mir leider die Ärmellöcher unterschiedlich groß geraten, was auch überhaupt nicht schlimm war. Es ist ja ein Probestrück gewesen und beim richtigen Kleid wusste ich dann worauf ich zu achten hab und habe die Hälfte die mir besser gefallen hat auf den halb gefalteten Stoff gelegt, festgesteckt, angezeichnet, ausgeschnitten und schon passte es wieder.

Anschließend hab ich den Rock gemacht, weil ich vor der Vorderseite des Oberteils noch etwas zurück geschreckt bin.
Hierfür nehmt ihr einfach die Maße für die gewünschte Länge von der Taillie bis zur geplanten Rockunterkante ab, dabei die Nahtzugabe nicht vergessen.
Der Bogen sollte nicht zu rund enden, das sieht am Ende komisch aus, dann habt ihr Buckel unten im Stoff.
Der Rock hier ist an den Seiten schon fast zu steil. Er wirft an den Rändern Falten (wie er sollte), vorne aber eher weniger. (Wobei ich das eigentlich ganz süss finde.)
Die Oberkante für den Rock ist am besten an der Unterkante des Oberteils zu Orientieren. Nachprüfen, ob das alles hinkommt indem ihr eure Taillie ausmesst und das durch 2 teilt.
Wenn es obenrum etwas zu viel ist, ist das auch nicht schlimm. An der hinteren Seite kann man später ein Stück um den Reißverschluß Keilförmig herausschneiden und an der vorderen Seite unter den Brust/Bauchabnähern auch nochmal Abnäher machen. (Trägt auch weniger auf, als wenn das Kleid nach vorn so glockenförmig ausläuft!)
Weil ich auch manchmal ein kleiner Aufschieberling bin, hab ich ersteinmal den hinteren Teil vom Rock und vom Oberteil zusammengenäht und den Reißverschluß am Rücken eingesetzt, was sich später beim rausschälen aus dem Probestück nach dem abstecken als Glücksfall erwiesen hat.

Da ich jetzt alles andere erledigt hatte, konnte ich den vorderen Teil des Oberteils nicht mehr umgehen. Ja, und weil ich absolut gar keine Ahnung hatte, hab ich einfach mal den Ärmelausschnitt vom Rückenteil genommen, aufgelegt, den Teil der vermutlich unterm Arm ist abgezeichnet und am Ende dieses kleinen schätzungsweise 5cm langen Strichs den Ärmelausschnitt vom Rückenteil nach außen schräg versetzt nochmal komplett aufgelegt und abgezeichnet.
um den Ärmel herum hab ich dann etwas gezeichnet was für mich in etwa nach der Hälfte eines Vorderteils für ein Oberteil aussah. Zum Teil aus Versehen und zu Teil mit Absicht um einiges zu groß.
Davon gibt es leider/ glücklicher Weise kein Foto.
Dieses Teil hab ich zweimal ausgeschnitten und erstmal am zusammengenähten Hinterteils des Kleids festgesteckt um einen Anfang zu finden. Das ganze natürlich auf links getragen, damit ich nicht alles 10000mal ändern muss.
Dann hab ich erst mal alles abgenommen was viel zu groß war, so das ich am Ende ein gerade runterhängendes(, also alles etwa Brustumfang) Vorderteil hatte. Weil ich so doof war ein Teil auf links und eins auf rechts zu schneiden hab ich ersteinmal das Vorderteil wieder auseinander genommen und richtig auf den anderen hässlichen 80er Jahre Stoff gezeichnet (der davor ist mir dabei ausgegangen).
Dann hab ich ersteinmal den Ausschnitt korrigiert, der mir viel zu zugezogen war. Herausgekommen ist das;
Nun wollte ich die ganze Geschichte ja enger haben und mit Abnäher.
Glücklicherweise stand rechts und links ein Hauch von Stoff an den Ärmel über, so dass ich meine Brustabnäher zumindest zur Zierde (siehe oben rechts im Bild) anbringen konnte.
Dadurch das ab Bauch ohnehin alles locker saß, konnte ich einfach symmetrisch zur Mittelnaht, rechts und links, alles an Stoff abnehmen was das Oberteil zu weit gemacht hat.

Weil ich mir soviel Arbeit gemacht hab und so zu sagen zur Endabnahme ;P hab ich dann noch das Vordertteil des Rocks angenäht, so dass das Kleid komplett war.
Dabei hab ich nocheinmal den Rock gekürzt.

Alles auseinander genommen und nochmal geschnippelt, wo ich die Abnäher gemacht habe, um das Ganze besser auf den richtigen Stoff zu zeichnen.

Das eigentliche Kleid
Wichtig beim ausschneiden, wenn auch nervig, ist das feststecken. Also mit Stecknadeln vor dem Schneiden das Stück und sein negativ aufeinander feststecken, damit beim schneiden nichts verrutscht.
Beim Anzeichnen wärs auch empfehlenswert, aber dafür bin ich zu faul.

Ja dann bleibt ja nur noch zusammennähen. 
Ich hab keine Overlockmaschine, deshalb nehme ich immer den Zickzackstich zum versäubern und falte den Stoff dann nur noch einmal um und nähe mit dem ganz normalen Stich drüber.
Für Rundungen nehm ich zum Teil Falten nach innen und schneide zum Teil auch in die Nahtzugabe ein, damit der Stoff nicht so gespannt ist.
Hier noch ein paar Fotos vom fertigen Kleid (ja ich weiss! Ich hab nicht ganz sauber gearbeitet, aber ich war auch in Eile):












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